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Brandzeichen in der
Haut sind eine sehr alte Form der Körperkunst. Schon in der Antike
bekannt, wurde Branding oftmals zur Kennzeichnung von Sklaven
eingesetzt, aber auch Soldaten oder besonders gläubige Menschen trugen
Brandzeichen (Stigmas) um z.B. ihrer Zugehörigkeit zum Christentum oder
zum Anführer Ausdruck zu verleihen. Erst deutlich später kam die Idee
auch Verbrecher mittels Brandzeichen zu kennzeichnen. Heute sind die
Methoden feiner geworden, und die Auswahl der Motive folgt nicht mehr
den traditionellen Gründen.
Es
gibt zwei gute Methoden
ein Branding zu machen:
Mit einem
Hoch-Frequenz-Chirurgiegerät (HF-Kauter,
dieses Gerät arbeitet mit Strom und wird an die Steckdose angeschlossen, gelegentlich
auch als Elektroskalpell oder Laser bezeichnet), damit kann man relativ feine und detailreiche Narbenlinien in die
Haut zeichnen und auch etwas wulstigere Narben erzeugen als mit Blechen.
Außerdem ist die Auswahl an geeigneten Körperstellen größer als mit
Blechen, da man nicht so eine Rücksicht auf Nervenbahnen,
Blutgefäße oder Sehnen nehmen muß, da die Brenntiefe eine Andere ist.
Der
enorme Vorteil des HF-Kauters ist, daß man damit nicht nur
Fine-Line-Arbeiten durchführen kann, sondern auch Skin-Removals, eine
Brandingvariante bei der Teile der Haut entfernt werden um eine
größere/breitere Narbe zu erhalten. Das Brennen mit dem HF-Kauter wird
übrigens nicht heiß, man kann aber den Strom fühlen. Die mit dem
HF-Kauter eingebrannten Linien werden während der Abheilung nicht
nennenswert breiter, dies ist einer der Unterschiede zu heißen
Brandings.
Deep Metal Piercing ist eines der extrem wenigen Studios in Deutschland,
die Brandings mit einem echten HF-Kauter anbieten, dies übrigens schon seit
1998. Die gesetzlich vorgeschriebene spezielle Ausbildung an diesem
Gerät wurde in unserem Studio von einer erfahrenen Ärztin durchgeführt.
Die zweite
Methode ist das klassische Branding (Strikebranding) mit sorgfältig gebogenen
Blechstreifen (z.B. aus Chirurgenstahl). Diese werden auf ca. 1200° erhitzt und in einem vorher bestimmten Muster für
1-2 Sekunden auf die Haut gedrückt. Dabei werden die obersten
Hautschichten verbrannt, und es entstehen Narben, die
man in ornamentalen Mustern anbringen kann. Die Narben werden in jedem
Fall breiter als die eingedrückten Motive. Blechbrandings kann man nur an
Körperstellen vornehmen, an denen die Metallstücke flach aufgesetzt
werden können und unter denen keine großen Nervenbahnen, Blutgefäße
oder Sehnen verlaufen. Das Brennen mit
Blechen erfordert extreme Präzision und Erfahrung da bei etwas zuviel
Druck oder einer Sekunde zu langem Brennen wirklich schwerwiegende
Verbrennungen mit langwierigen Folgeschäden möglich sind.
Strikebrandings werden bei Deep Metal von Andrea Venhaus seit 1995
durchgeführt.
Der Prozeß aller Blech-Brandings ist deutlich weniger
schmerzhaft, als es aussieht, da alle Nervenenden sofort abgetötet werden.
Beim HF-Branding fühlt man den Strom, ähnlich wie bei einer Reizstrombehandlung
(TENS), heiß wird es aber nicht.
Die
Wundschmerzen setzen erst später ein und halten sich in ähnlichen
Grenzen wie bei einem frischem Tattoo.
In den ersten ein bis drei Wochen besteht bei Brandwunden ein
Infektionsrisiko welches aber nicht annähernd so hoch ist wie bei unbeabsichtigten
Verbrennungen, da diese in der Regel wesentlich unhygienischer und
tiefer ausfallen. Nach etwa zwei bis vier Wochen ist das Branding
abgeheilt, die entstandene Narbe verändert sich in den ersten ca. 6 bis
12 Monaten noch ein wenig.
Die Kunst des Brandens beherrschen in Deutschland nur sehr wenige
Menschen, Branding bei Deep Metal Piercing macht Andrea Venhaus seit
1995 und gehört damit zu den erfahrensten Branding-Künstlern
Deutschlands.
Die
Preise eines Brandings beginnen bei etwa 80 € für ein
kleines, sehr einfaches Motiv. In den Preis eines
Brandings fließen z.B. die Größe, das Motiv, die
Schwierigkeit der Ausführung und der zu erwartende
Zeitaufwand mit ein. Daher können zuverlässige
Preisangaben erst gemacht werden, wenn das Motiv steht.
Das spezielle Pflege- und
Desinfektionsöl ist bereits im Preis enthalten.
Es gibt auch noch das Thermobranding und das Kältebranding
Das Branden mit einem Thermokauter gibt es leider auch, dies ist
eine Art batteriebetriebene Lötpistole. Diese Geräte sind
normalerweise nicht sterilisierbar und daher hygienisch sehr fragwürdig. Da die
glühende Drahtspitze des Geräts beim Aufsetzen auf die Haut stets die
Energie verliert ist der Brandingprozeß oft sehr langwierig und nicht besonders
präzise. Solche Brandings neigen zum teilweisen Verschwinden da sie zu
Oberflächlich angelegt werden. Solche Brandings werden bei Deep Metal nicht durchgeführt.
Kältebrandings
mit Hilfe von Flüssigstickstoff sind eher bei Rinderzüchtern verbreitet,
es kommt aber auch bei Menschen vor. Die Ergebnisse sind meist sehr
unscharf und daher kaum erkennbar. Unter hygienischen Gesichtspunkten
ist es eher problematisch da der Stickstoff nicht desinfizierend wirkt.
Solche Brandings werden bei Deep Metal nicht durchgeführt.
Neuerdings werben
manche Studios fälschlich mit HF-Kautern obwohl dort ein batteriebetriebener Thermokauter verwendet
wird, der mit einem glühenden Draht arbeitet, und auf keinen Fall mit einem
hochwertigen
HF-Kauter verwechselt werden darf. Blech- und Batteriekauterbrandings
werden mit Hitze erzeugt, beim HF-Branding hingegen wird mit
hochfrequentem Strom
gearbeitet, dies wird nicht heiß! Die Ergebnisse sind ebenfalls recht
unterschiedlich, ein heißes Branding ist von Linienführung und
Verheilungsverlauf nur begrenzt zu kontrollieren während der HF-Kauter
eine präzise Arbeit ermöglicht.
Batteriekauter sind mittlerweile in Europa wegen starker hygienischer Bedenken
weitestgehend vom Markt verschwunden, bis auf sehr wenige Ausnahmen sind
sie nicht sterilisierbar!
Einen echten HF-Kauter erkennt man am Anschluß an der Steckdose, es gibt
keinen kabellosen HF-Kauter!!! Vergewissern Sie sich vor einem Branding
sorgfältig das Sie sich in erfahrenen Händen befinden!!!
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